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Mensch-Wildtier-Konflikt

Die Entscheidung Naturschutzgelder zu investieren, erfordert eine gründliche und umfassende Sichtung und Evaluierung der Datenlage. Aus diesem Grund hat C4C im Juni 2016 im Rahmen einer Studie zum Thema Mensch-Wildtier-Konflikt und Landwirtschaft insgesamt 40 Kleinbauern und -bäuerinnen in Chitungulu interviewt. Die Gemeinde Chitungulu grenzt unmittelbar nördlich an den Luambe Nationalpark.

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Das Ziel der Landwirtschaftsumfrage bestand darin, grundlegende Daten zu landwirtschaftlichen Bedingungen, Schädlingsarten, den Einsatz von Pestiziden und lokalen Mensch-Wildtier-Konflikten zu erhalten, um sich so ein umfassenderes Bild zur Situation vor Ort machen und Problemen datenbasiert entgegenarbeiten zu können.

Die Ergebnisse der Studie ergaben, dass es sich bei Mais und Baumwolle um die beiden Hauptanbauprodukte handelt. Während Mais der menschlichen Ernährung dient, wird Baumwollernte als sogenannte „Cash-Crop“ an chinesische und indische Aufkauffirmen exportiert.

Rund 90% der Befragten setzen Pestizide ein, insbesondere Insektizide, und räumt zudem gesundheitliche Probleme aufgrund der Pestizidnutzung ein.

Weiterhin gaben 95% der befragten Kleinbauern an, dass immer wieder große Wildtiere, insbesondere Elefanten, Büffel, Löwe und Kudu, im Dorf und auf den Feldern anzutreffen sind. Knapp ein Fünftel der Befragten hat laut eigenen Angaben bereits einen Wildtierangriff erlebt, 40% durch Wildtiere verursachte Schäden am Eigentum und 95% Schäden an den landwirtschaftlich genutzten Flächen. Ferner haben 91% der Befragten einen Teil oder sogar ihren gesamten Geflügelbestand an Raubtiere bzw. Greifvögel verloren.

Die Ergebnisse zeigen, dass lokale Mensch-Wildtier-Konflikte nicht nur wie sonst vielerorts üblich Elefanten, sondern eine Reihe weiterer Arten betreffen. Projekte, die sich gezielt der Entschärfung zwischen Mensch-Elefant-Konflikte widmen, resultierten demnach nicht in einem höheren Ernteertrag, da mehr als drei Viertel der Mais- und Baumwollschäden auf andere Schädlinge zurückzuführen sind. Eine Akzeptanz bei der lokalen Bevölkerung wäre somit nicht gegeben, würde man alle Aktivitäten zum Mensch-Wildtier-Konflikt ausschließlich auf den Elefanten beschränken.