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Luambes Wildhunde

Der afrikanische Wildhund ist eine der am stärksten gefährdeten Raubtierarten Afrikas. Das derzeitige Verbreitungsgebiet liegt bei rund 7% des ursprünglichen.  Die IUCN Redlist führt die Art als stark gefährdet (1). Die IUCN/SSC Canid Specialist Group geht von einem Gesamtbestand von 6.600 Tieren in 39 Populationen aus, von denen aber nur 1,400 ausgewachsene Hunde sind, die auch zur Vermehrung schreiten. Die liegt an der komplexen Biologie der Art, da pro Rudel nur der alpha-Rüde und die alpha-Fähe zur Vermehrung schreiten und von den übrigen Rudelmitglieder unterstützt werden (2).

Die Ursachen für den Zusammenbruch der Bestände liegen in der Fragmentierung des Lebensraumes, der menschlichen Verfolgung und der Ausbreitung von Tierseuchen (4).

Der Afrikanische Wildhunde ist eine Art, die riesige Streifgebiete hat und mit niedriger Dichte vorkommt. Das Streifgebiet eines Rudels kann mehrere Tausend Quadratkilometer umfassen. Heutige Vorkommen sind aus diesem Grund auf weitgehend ursprüngliche Landschaft mit intaktem Habitat und geringer menschlicher Besiedlung. Wildhunde sind aus diesem Grund aus über 90% ihres ursprünglichen Verbreitungsgebietes verschwunden und kommen heute nur noch in 14 afrikanischen Staaten vor (3, 4). Lediglich sechs dieser Staaten, zu denen auch Sambia zählt, weisen lebensfähige Populationen auf (5).

Das Luangwa-Tal beherbergt neben dem Greater Kafue Ökosystem die größte Wildhundpopulation Sambias. C4C arbeitet eng mit dem Zambian Carnivore Programme (ZCP) zusammen und unterstützt regelmäßig Forschungsaktivitäten im Luangwa-Tal.

Im Jahr 2019 setzte ZCP das am längsten andauernde Projekt Sambias zum Monitoring von Wildhunden im Luangwa Valley fort. Eingeschlossen ist hierbei die Fortsetzung der Arbeit im und um den South Luangwa Nationalpark sowie die Fortsetzung und Erweiterung der Arbeit im Luambe Nationalpark, North Luangwa Nationalpark und in angrenzenden Game Management Areas (GMAs).

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ZCP konnte 195 Wildhunde in 18 Rudeln und verteilten Gruppen, die sich über ein etwa 12.000 km² großes Gebiet verteilen, feststellen. 14 ortsansässigen Rudeln widmete das „Carnivore“-Forschungsteam ein intensives Monitoring.

Das Rudel mit dem Namen „Chikwinda Pack“, das regelmäßig in Luambe anzutreffen ist, stammt ursprünglich aus dem Nsefu Sector im South Luangwa Nationalpark, rund 60 km südlich des Luambe Nationalparks. Nachdem es sich 2019 im südlichen Teil des Luambe Nationalparks niedergelassen und sieben Jungtiere aufgezogen hat, zog das Rudel 2020 weiter in die Pufferzone zwischen Luambes südlicher Grenze und dem Lukusuzi-Fluss. Zwei ausgewachsene Tiere konnten im Oktober 2020 mit Satellitentracking-Halsbändern versehen werden. Im Jahr 2021 wurden erneut erfolgreich Jungtiere aufgezogen. Die Rudelgröße liegt derzeit bei 24 Tieren.

Nun bleibt abzuwarten, wohin sich das Rudel in Zukunft bewegen wird. Durch die Halsbänder ist es den Forschern möglich die Tiere jederzeit zu finden und zu prüfen, wie die Verfassung des Rudels ist bzw. ob sich einzelne Tiere Drahtschlingen von Wilderern zugezogen haben. Für den langfristigen Schutz des Wildhundbestandes im Luangwa Valley ist diese Methodik unerlässlich.

  1. https://www.iucnredlist.org/species/12436/166502262
  2. https://www.canids.org/species/view/PREKNU724601
  3. http://www.cheetahandwilddog.org/wild-dog/
  4. https://www.researchgate.net/publication/311535789_Genome_sequence_population_history_and_pelage_genetics_of_the_endangered_African_wild_dog_Lycaon_pictus 
  5. https://www.zambiacarnivores.org/science
  6. https://static1.squarespace.com/static/591343e103596e24bb42647b/t/60f51908689a653fd2ac9345/1626675731542/ZCP+2020+Annual+Report-compressed_1.pdf
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