Fledermausschutz im Copperbelt, Sambia

Autor: Tom Riffel

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Naturschutz Handeln

Tags: Research, Conservation Action, Zambia

Durchführender Partner: Bats without Borders

Der Palmenflughund

Der Palmenflughund (Eidolon helvum), auch als „Gärtner Afrikas“ bekannt, ist berühmt für die größte Säugetiermigration der Welt. Jedes Jahr reisen Millionen dieser Fledermäuse über den afrikanischen Kontinent, wobei über zehn Millionen zwischen September und Januar in Sambia ankommen. Die meisten von ihnen versammeln sich im Kasanka-Nationalpark, der das weltweit größte Quartier für Fruchtfledermäuse beherbergt. Neben Kasanka gibt es bedeutende städtische Schlafplätze in Ndola und Kitwe (Copperbelt Provinz, Sambia).

Diese Fledermäuse spielen als Langstreckenreisende eine wesentliche Rolle in den Ökosystemen, etwa bei der Samenverbreitung und Wiederaufforstung. Trotz ihrer ökologischen Bedeutung werden Palmenflughunde stark verfolgt. Die extensive Abholzung in Sambia beschränkt ihren Lebensraum und zwingt sie in kleinere Gebiete, darunter Städte und private Gärten. Oft werden sie fälschlicherweise als invasive Arten betrachtet und als Schädlinge angesehen, was zu ihrer Misshandlung und Verfolgung in städtischen Gebieten führt. In Ndola beispielsweise fällen manche Bewohner Schlafbäume oder räuchern die Fledermäuse aus, manchmal töten sie sie sogar direkt.

Angesichts zunehmender Bedrohungen durch Habitatverlust, Klimawandel und Verfolgung ist es entscheidend, Strategien für ein harmonisches Zusammenleben zwischen Menschen und Fledermäusen in Sambia zu entwickeln. Forschungen zu Mensch-Fledermaus-Interaktionen zeigen, dass Bildung, Aufklärung und ein besseres Verständnis der ökologischen Vorteile, die Fledermäuse bieten, für ihren Schutz unerlässlich sind.

Palmenflughunde im Kasanka Nationalpark in Zambia.
Foto: Rachael Cooper-Bohannon

Copperbelt-Fledermaus-Projekt

Konflikte zwischen Menschen und Fledermäusen gefährden sowohl Menschen als auch Fledermäuse. Deshalb ist die Einbindung der lokalen Bevölkerung ein zentraler Arbeitsbereich von Bats without Borders. Um Konflikte in der Copperbelt Provinz zu mildern, setzt das Projekt auf einen gemeinsam gestalteten, inklusiven und partizipativen Ansatz, der die Zusammenarbeit mit jungen Menschen in örtlichen Schulen fördert.

Bats Without Borders beschäftigt einen Community Engagement Officer, der mit den lokalen Gemeinden zusammenarbeitet, um die Koexistenz von Mensch und Fledermaus zu verbessern. Die Projektaktivitäten sind in drei Phasen unterteilt:

  1. Zusammenarbeit mit Schulen im Rahmen des Classroom without Walls-Programms, um Interesse an Fledermäusen, Natur und Wissenschaft zu wecken.
  2. Zusammenarbeit mit einem Jugendpanel zur gemeinsamen Gestaltung von Fledermausaktivitäten und eines Geschichtenbuchs, das Mensch-Fledermaus-Konflikte thematisiert und die lokale Unterstützung für Fledermäuse fördert.
  3. Durchführung von Workshops für Umweltpädagogen und Lehrer zur Verbreitung des Programms.

Phase Eins – Bewusstseinsbildung im Rahmen des Classroom without Walls Bats without Borders wird mit zwei Grundschulen in Ndola und Kitwe zusammenarbeiten. Der BwB Engagement Officer wird acht Unterrichtspläne zu Fledermausbiologie, Ökologie und Naturschutz im Rahmen des Classroom without Walls-Programms durchführen. Ziel ist es, die Wirksamkeit dieser Lektionen zu testen und zu untersuchen, wie sie verbessert werden können, um junge Schüler für den Fledermausschutz zu begeistern.

Phase Zwei – Mitgestaltung durch ein Jugendpanel BwB wird 5-10 Schüler aus jeder Schule einladen, ein Jugendpanel zu bilden. Dieses Panel wird Feedback zu den anfänglichen Lektionen geben und eine Folgesitzung zu Mensch-Fledermaus-Konflikten gemeinsam gestalten. Zusätzlich werden sie ein Buch über ihre Beziehung zu den Eidolon-Fledermäusen in Ndola und Kitwe erstellen, das die Bedeutung des Schutzes betont. Dieses Buch wird an Schulen, Pädagogen und lokale Bibliotheken verteilt, um positive Fledermausaktivitäten zu fördern.

Phase Drei – Train-the-Trainer-Veranstaltung Basierend auf dem Feedback aus den anfänglichen Lektionen und den Aktivitäten des Jugendpanels wird BwB ein Train-the-Trainer-Paket entwickeln. Eine Train-the-Trainer-Veranstaltung wird bis zu 10 Umweltpädagogen und Lehrer mit den Ressourcen und dem Wissen ausstatten, um ähnliche Fledermausschutzsitzungen durchzuführen und somit die Reichweite und Wirkung des Programms zu erweitern.

Der C4C Fund ist stolz darauf, dieses wichtige Fledermausschutzprojekt zu unterstützen. Weitere Informationen finden Sie auf der Website von Bats without Borders oder auf deren Social-Media-Kanälen.

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