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Schuppentiere

Autor: Tom Riffel

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Wissen

Schuppentiere

Schuppentiere, auch Pangoline oder Tannenzapfentiere genannt, sind wahrlich besondere Lebewesen. Sie sind weltweit die einzigen Säugetiere, die einen mit scharfkantigen Hornschuppen gepanzerten Körper besitzen. Doch genau diese Hornschuppen werden den seltenen Ameisenfressern immer wieder zum Verhängnis. Aufgrund illegaler Wilderei werden einige Unterarten inzwischen als vom Aussterben bedroht eingestuft.

Schuppentiere – Gefährdungsstatus, Bedrohungen und Schutz

Die Familie der Schuppentiere umfasst jeweils vier Arten in Asien:

  • Vorderindisches Schuppentier Manis crassicaudata (EN)
  • Palawan-Schuppentier Manis culionensis (CR)
  • Malaiisches Schuppentier Manis javanica (CR)
  • Chinesisches Schuppentier Manis pentadactyla (CR)

sowie in Subsahara-Afrika:

  • Weißbauch-Schuppentier Phataginus tricuspis (EN)
  • Langschwanz-Schuppentier Phataginus tetradacytyla (VU)
  • Riesenschuppentier Smutsia gigantea (EN)
  • Steppenschuppentier Smutsia temminckii (VU)

Jede dieser Arten wird von der Roten Liste der IUCN inzwischen als gefährdet (VU) bis stark gefährdet (EN) eingeordnet – das Palawan-, das Malaiische und das Chinesische Schuppentier gelten sogar als unmittelbar vom Aussterben bedroht (CR) (1).

Wilderei und illegaler Handel

Grund für ihren Gefährdungsstatus stellt primär die illegale Wilderei und der Handel mit dem Fleisch und den Schuppen der Tiere dar. Bei Pangolinen handelt es sich um die am häufigsten illegal gehandelten Säugetiere der Welt. Laut Expertenschätzungen beträgt die jährliche Zahl an gewilderten Schuppentiere über 2,7 Millionen Tiere (2).

Schuppentier-Fleisch gilt insbesondere in verschiedenen afrikanischen aber auch asiatischen Ländern als Delikatesse. Die Schuppen selbst sowie das Blut der Tiere werden aufgrund einer vermeintlich antiseptischen Wirkung oft als Wundermittel der Chinesischen Medizin gehandelt. Dabei besteht der Hornpanzer genau wie menschliche Fingernägel lediglich aus Keratin. In einigen afrikanischen Ländern werden den Schuppen darüber hinaus magische Kräfte zum Schutz vor bösen Geistern nachgesagt.

In Afrika werden alle vier afrikanischen Pangoline lokal gehandelt. Sie werden in der traditionellen afrikanischen Medizin als Zaubermittel Muthi benutzt. Einige afrikanische Völker glauben, dass ein Pangolin das größte Geschenk darstellt, welches man einer Respektsperson machen kann (5).

Seit Anfang 2017 erhalten Schuppentiere laut Washingtoner Artenschutz-Abkommen (CITES) den höchsten Schutzstatus – der kommerzielle, internationale Handel ist damit komplett untersagt.

Nun liegt es daran, kontinuierlich strengere Kontrollen sowie hohe Strafen für Wilderer umzusetzen, um so durch Abschreckung die Wilderei zu vermindern. Des Weiteren müssen auch in asiatischen Ländern durch Aufklärungsarbeit und eine effizientere Gesetzgebung Maßnahmen gegen den Konsum und Vertrieb der Tiere getroffen werden. Die Lebensräume der Tiere müssen besser geschützt werden, um Wilderer stellen zu können.

Lebensraumverlust

Doch nicht nur die Wilderei entpuppt sich für die Tiere als Gefahr. Auch der Verlust von natürlichem Lebensraum durch beispielsweise Brandrodung verschärft die Situation von Schuppentieren zusätzlich.

C4C unterstützt Projekte und Initiativen, die sich den Schutz von Schuppentieren zur Aufgabe gesetzt haben.

 

Quellen:

  1. https://www.iucnredlist.org/en
  2. https://www.awf.org/blog/27-million-pangolins-are-poached-every-year-scales-and-meat
  3. https://www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/internationalerartenschutz/160922-nabu-factsheet-pangoline.pdf
  4. https://www.wwf.de/themen-projekte/bedrohte-tier-und-pflanzenarten/schuppentiere-in-not
  5. https://africanpangolin.org/conserve/species-threats/

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