Fußballturnier für den Naturschutz
In Sambia, genauso wie in vielen Ländern weltweit, steht Fußball im Rampenlicht unter den über 19 Millionen Einwohnern (Worldometer, 2022) (Chipande, 2009). Die Einheimischen nennen Sambia stolz eine „Fußballnation“ (‚Psychology and the game of football – Zambia Daily Mail‘, 2018), ein Titel, der zum Teil der Begeisterung des ersten unabhängigen Präsidenten, Kenneth Kaunda, für Fußball zu verdanken ist. Der Sport machte sein Debüt im 19. Jahrhundert während der Kolonialzeit (Tenga S. T., 2000).
Heutzutage können selbst in den abgelegensten Dörfern mehrere Fußballfelder gefunden werden, oft improvisiert mit Baumstämmen als Torpfosten und selbstgemachten Stoffbällen. Fußball in Sambia geht zweifellos über seinen Status als beliebter Sport hinaus; er dient als gemeinschaftliches Band. Darüber hinaus spielt der Sport, insbesondere Fußball, vielfältige Rollen und trägt erheblich zu verschiedenen Entwicklungsprogrammen bei (Jeanes et al., 2013).
Die Bedeutung von Fußball im Naturschutz.
Trotz atemberaubender Landschaften und faszinierender Tierarten wurden viele Dörfer und Schutzgebiete im zentralen Teil des Luangwa-Tals im Osten Sambias jahrzehntelang vernachlässigt. Der Luambe-Nationalpark, der sich genau im Zentrum des Tals befindet, ist der Hauptsitz von Nsanga Conservation Zambia, einer von Caring For Conservation Fund unterstützten NGO.
Insgesamt teilen drei „chiefdoms“ und Zehntausende von Menschen das größere Luambe-Gebiet. Das Leben im Busch ist geprägt von extremer Hitze, starken Regenfällen, häufigen Begegnungen mit Tierarten sowie extremer Armut. Es überrascht daher nicht, dass die Bereitschaft zum Erhalt von Wildtieren und Natur oft begrenzt ist, da das bloße Überleben das Hauptziel vieler Menschen im Luangwa-Tal ist.
Fußball hat sich als äußerst starkes Mittel erwiesen, um Menschen aus verschiedenen Dörfern und „chiefdoms“ zu vereinen. Im Jahr 2023 startete Nsanga Conservation Zambia ihr erstes Test-Naturschutzturnier mit über 22 teilnehmenden Teams aus den „chiefdoms“ Chitungulu, Mwanya und Nabwalya. Das Turnier wurde von einer Reihe von örtlichen Freiwilligen aus allen teilnehmenden „chiefdoms“ organisiert und umgesetzt. Grundausstattungen wie Fußbälle, Trophäen, Preisgelder, Verpflegung sowie Transport für die Teams und Gehälter für Schiedsrichter wurden vom C4C finanziert, um das Beste aus dem ersten Nsanga Conservation Cup zu machen. Das Turnier dauerte mehrere Wochen mit häufigen Präsentationen zur Bedeutung des Naturschutzes. Insgesamt war das Testturnier ein großer Erfolg, mit mehreren tausend Zuschauern, die zusammenkamen, um ihre Lieblingsteams anzufeuern. Das Feedback der Gemeindemitglieder war besonders positiv hinsichtlich der Vereinigung der drei „chiefdoms“ und der Bereitstellung kostenloser Unterhaltung für die Gemeinschaft.
Wir freuen uns darauf, das Turnier 2024 ordentlich zu planen, das einen viel stärkeren Fokus auf Naturschutz und Gleichberechtigung haben wird. Idealerweise plant Nsanga, sowohl ein Männer- als auch ein Frauenfußballturnier durchzuführen.
Referenzen
1. Chipande, H.D. (2009) ‘Introduction and Development of Competitive Football in Zambia (1930-1969)’, p. 108. 2. Jeanes, R. et al. (2013) ‘Sport for Development in Zambia: The New or not so New Colonisation?’, in Native Games: Indigenous Peoples and Sports in the Post-Colonial World. Emerald Group Publishing Limited (Research in the Sociology of Sport), pp. 127–145. Available at: https://doi.org/10.1108/S1476-2854(2013)0000007011. 3. ‘Psychology and the game of football – Zambia Daily Mail’ (2018), 13 October. Available at: http://www.daily-mail.co.zm/psychology-and-the-game-of-football/ (Accessed: 9 December 2022). 4. Tenga S. T. (2000) Globalisation and Olympic Sport in Tanzania: A Developmental Approach. Norwegian University of Sport and Physical Education. 5. Worldometer (2022) Zambia Population (2022). Available at: https://www.worldometers.info/world-population/zambia-population/ (Accessed: 9 December 2022).
