Leoparden Forschung und Schutz im Luambe National Park
Tags: Forschung, Sambia
Umsetzungspartner: Zambian Carnivore Programme
Luambes Leoparden
Im Gegensatz zum Löwen ist der Leopard eine einzelgängerische, heimliche Großkatze, die durch eine enorme Anpassungsfähigkeit hinsichtlich Lebensraum, menschlicher Besiedlung und Nahrungspräferenz charakterisiert ist. Der Leopard hat von allen Katzenarten das weitaus größte Verbreitungsgebiet Verbreitungsgebiet mit ursprünglich 35 Mio. Quadratkilometern, welches sich von Afrika, das südliche Asien bis nach Indonesien erstreckt. In Afrika beträgt der Rückgang des Verbreitungsgebiets 50% bis 67% (1). Der Bestand ist stark abnehmend. Die Art wird auf der IUCN RedList als “Vulnerable” eingestuft (2).
Die Hauptursachen für den Rückgang umfassen Lebensraumverlust und -fragmentierung, direkte Konflikte mit Menschen, Wilderei auf bestimmte Körperteile sowie unregulierte, nicht nachhaltige kommerzielle Jagd (1), die vor allem im Luambe Nationalpark den Leopardenbestand beeinträchtigt hat.
Das Luangwa-Tal im Osten Sambias beherbergt eine der größten Leopardenpopulationen des Landes. Touristisch wird das Tal als das “valley of the leopard” vermarktet. Der Luambe Nationalpark im Herzen des Tals ist Lebensraum einer wissenschaftlich untersuchten und bekannten Leopardenpopulation. Basierend auf einer Telemetriestudie konnte hier gezeigt werden, dass ein in Luambe ansässiges Leopardenmuttertier mit 3 km² die kleinste Reviergröße aufweist, die je bei afrikanischen Leoparden nachgewiesen wurde (3). Zurückzuführen ist dieser Umstand möglicherweise auf die hohe Dichte an Beutetieren nahe dem Fluss, insbesondere Impala und Buschbock, sowie auf die Tatsache, dass es kaum menschliche Störfaktoren gibt.
Im Luambe Nationalpark wurden Leoparden bis 2023 vor allem durch kommerzielle Großwildjagd bedroht. Die Nordgrenze des Luambe Nationalparks wurde von den Großwildjägern für viele Jahre nicht akzeptiert. So verlor der Park alljährlich Leoparden und Löwen durch die von den Behörden geduldete Großkatzenjagd im Rahmen des internationalen Jagdtourismus.
Seit das Luambe Conservation Project seine Arbeit vor Ort entfaltet, haben sich die Bedingungen für illegale Trophäenjagd zwar deutlich erschwert, jedoch wurden auch 2021 Großkatzen im Nationalpark gejagt. Erst 2023 ist es endlich gelungen, die Leoparden und Löwen Luambes nachhaltig zu schützen und die Jäger aus dem Park zu halten.
Um die Gesamtzahl der Leoparden im Park besser abschätzen zu können, wurde vom Zambian Carnivore Programme (ZCP) im Jahr 2020 ein Projekt zur Feststellung der Leoparden Dichte und Verbreitung im Luambe Nationalpark ins Leben gerufen, das von C4C gesponsert wird.
Das Erfassen und die genaue Kenntnis von Wildtier-Populationen spielt eine entscheidende Rolle im Artenschutz und Wildlife Management. Dabei erweist sich der Einsatz von Kamerafallen in Kombination mit sogenannten Capture-Recapture-Methoden zur Auswertung als effektiv. Die Untersuchung des individuell verschiedenen Fellmusters hilft dabei, einzelne Leoparden genau identifizieren zu können.
Von C4C wurden 30 Kamerafallen für das Monitoring-Projekt von ZCP gespendet. An jedem Standort befinden sich zwei gegenüber voneinander installierte Kameras, die beidseitige Aufnahmen der Großkatzen ermöglichen.
Nach ersten Befunden ist der Nationalpark immer noch flächendeckend von Leoparden besiedelt. Insbesondere entlang des Flusses ist die Dichte hoch. Anekdotisch sei anzuführen, dass allein auf dem Gelände des Luambe Camps drei verschiedene ausgewachsene Leoparden über Kamerafallen nachgewiesen wurden.