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Luambes Löwen

Die Situation der Löwen ist dramatisch. Die Art ist hochgradig bedroht. Ihr afrikanisches Verbreitungsgebiet ist um über 90% geschrumpft. Die Populationszahlen freilebender Löwen überschreiten nur in neun Staaten Afrikas 1000 Tiere (2). Lediglich einige wenige Populationen in Namibia, Südafrika, Botswana und Simbabwe scheinen stabil zu sein (1).

Die Ursachen sind Zusammenbruch der Beutetierbestände durch Wilderei, präventive Tötung zum Schutz von Mensch und Haustieren, unregulierte kommerzielle Löwenjagd und Verwendung als traditionelle chinesische Medizin.

Der Gesamtlöwenbestand Sambias wird auf 1.200 Tiere geschätzt, die sich geographisch zwischen dem Greater-Kafue-Ökosystem und dem Luangwa-Tal aufteilen. Das Ökosystem des Luangwa-Tals erstreckt sich über eine etwa 50.000 km² große Fläche nicht umzäunter, nahezu unberührter Wildnis – das Zuhause der größten Löwenpopulation Sambias.

Trotz der geringen Größe des Luambe Nationalparks waren hier in den frühen 2000er Jahren gleich zwei Löwenrudel ansässig. Doch aufgrund von illegaler Trophäenjagd auf männliche Löwen bis in die jüngste Vergangenheit wurden die sozialen Strukturen der Rudel stark beeinträchtigt. Dies führte dazu, dass es kaum Nachwuchs bei den überalterten Löwenweibchen gab.

Die Theorie dahinter: wehrlose Löwenjunge, die durch illegale Jagdaktivitäten ihre Väter verloren haben, werden von anderen rivalisierenden Löwenmännchen, die das Rudel übernehmen, getötet. Diese dringen in das Areal vor, um selbst Nachwuchs zu zeugen. Dieser Vorgang hielt im Luambe Nationalpark über einen Zeitraum von mindestens 20 Jahren an.

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Die Nordgrenze des Luambe Nationalparks wird von den kommerziellen Großwildjägern seit vielen Jahren nicht akzeptiert. So verliert der Park alljährlich Löwen und Leoparden durch die von den Behörden geduldete Großkatzenjagd im Rahmen des internationalen Jagdtourismus.

Seit das Luambe Conservation Project seine Arbeit vor Ort entfaltet, haben sich die Bedingungen für illegale Trophäenjagd zwar deutlich erschwert, jedoch wurden auch 2021 Großkatzen im Nationalpark gejagt. Bis heute ist es somit nicht gelungen, die Großkatzen Luambes nachhaltig zu schützen und die Jäger aus dem Park zu halten.

Über die Jahre hinweg und mithilfe von Kamerafallen und unmittelbaren Beobachtungen des Zambian Carnivore Programme (ZCP), konnte eine Reihe unterschiedlicher Löwen in Luambe nachgewiesen und katalogisiert werden. Die meisten von ihnen waren männlich, und die wenigen Weibchen zeigten sich meist extrem scheu.

In Kollaboration mit ZCP und durch finanzielle Unterstützung von C4C wurde schließlich ein Satellitentelemetrie-Projekt ins Leben gerufen. Im Oktober 2018 wurde die erste Löwin mit einem Tracking-Halsband versehen, gefolgt von zwei weiteren im Jahr 2020. Durch die Sender ist es für die Löwenforscher von ZCP möglich, die Bewegungen der Löwenweibchen zu verfolgen, aber auch mögliche Zuwächse im Rudel festzustellen.

  1. https://www.pnas.org/content/112/48/14894
  2. https://link.springer.com/article/10.1007/s10531-012-0381-4?hc_location=ufi/&error=cookies_not_supported&code=b7e0e3c4-90a6-4e95-999a-5a41c0d06668
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