Naturschutz und Gemeinschaftsförderung im Tarangire-Manyara-Ökosystem in Tansania
Tags: Forschung, Naturschutzmaßnahmen, Tansania
Durchführender Partner: Tanzania Conservation and Community Empowerment Initiative (TACCEI)
Die Herausforderung des
Zusammenlebens von Mensch und Wildtier
Das Tarangire-Manyara-Ökosystem (TME) im Norden Tansanias ist ein wichtiger Lebensraum für eine Vielzahl von Wildtierarten. Das über 16.000 Quadratkilometer große Ökosystem umfasst ikonische Gebiete wie den Tarangire- und den Manyara-See-Nationalpark sowie mehrere Wildreservate und Tierkorridore. Trotz der natürlichen Schönheit und ökologischen Bedeutung des TME’s bleibt der Konflikt zwischen Mensch und Wildtier eine große Herausforderung, die sowohl die Sicherheit der lokalen Gemeinschaften als auch das Überleben der Wildtiere bedroht.
Mit dem Wachstum der menschlichen Bevölkerung und der zunehmenden Ausdehnung in Wildtierlebensräume werden Interaktionen zwischen Menschen und Tieren immer häufiger und oft gefährlich. Viehverluste, Ernteschäden und gelegentlich auch Gefährdungen für das menschliche Leben sind häufige Probleme, mit denen Gemeinschaften in der Nähe von Schutzgebieten konfrontiert sind. Dieser Konflikt gefährdet nicht nur die Lebensgrundlagen der lokalen Bevölkerung, sondern führt auch zu negativen Einstellungen gegenüber Wildtieren, die zu Vergeltungsmaßnahmen und anderen schädlichen Praktiken führen können.
Die TACCEI-Initiative: Förderung des Zusammenlebens und der Bildung
Als Antwort auf diese Herausforderungen hat die Tansania-Initiative für Naturschutz und Gemeinschaftsförderung (TACCEI) das Projekt „Zusammenleben von Mensch und Wildtier und Umweltbildung im Tarangire-Manyara-Ökosystem“ ins Leben gerufen. Dieses Projekt zielt darauf ab, Konflikte zwischen Mensch und Wildtier zu mindern und gleichzeitig das Umweltbewusstsein und die Bildung in den lokalen Gemeinschaften zu fördern.
Der Ansatz von TACCEI ist vielfältig und konzentriert sich sowohl auf die sofortige Konfliktminderung als auch auf langfristige Bildungsmaßnahmen. Die Initiative betont die Bedeutung des Aufbaus lokaler Kapazitäten und der Einbindung der Gemeinschaften in den Naturschutz. Durch eine Kombination aus innovativen Lösungen wie „Lebenden Zäunen“ und gezielten Bildungsprogrammen arbeitet TACCEI daran, eine harmonische Beziehung zwischen Menschen und Wildtieren in der Region zu schaffen.
Projekt-Highlights: „Living Walls“ und Umweltbildung
- Bau von „Living Walls“:
Eine der zentralen Initiativen des Projekts ist der Bau von „Living Walls“ – verstärkte Umzäunungen, die das Vieh vor Raubtieren schützen sollen. Diese „Living Walls“ werden auf einer Kostenbeteiligungsbasis mit Maasai-Hirten errichtet und dienen als praktische Lösung, um Viehverluste zu verhindern und so die wirtschaftlichen Verluste der lokalen Gemeinschaften zu verringern. Durch den Schutz des Viehs tragen die Lebenden Zäune dazu bei, die Spannungen zwischen Menschen und Wildtieren zu mildern und ein friedlicheres Zusammenleben zu fördern. - Watu na Kanivora-Programm:
Neben physischen Barrieren setzt sich TACCEI auch für die Aufklärung der Gemeinschaften über die Bedeutung des Naturschutzes ein. Das Watu na Kanivora-Programm (Menschen und Karnivoren) umfasst Aktivitäten wie Gemeindetreffen, Vorführungen von Naturschutzfilmen und Sendungen über eine Gemeinderadiostation im ländlichen Simanjiro. Diese Initiativen zielen darauf ab, das Bewusstsein für die Vorteile des Naturschutzes zu schärfen und positive Einstellungen zum Zusammenleben mit Wildtieren zu fördern. - Umweltbildung für Jugendliche:
In der Erkenntnis, dass es wichtig ist, die nächste Generation einzubeziehen, organisiert TACCEI auch Bildungsreisen für Schüler in den Tarangire-Nationalpark. Diese Exkursionen bieten jungen Menschen die Möglichkeit, Wildtiere und Naturschutzmaßnahmen aus erster Hand zu erleben und sie zu inspirieren, zukünftige Hüter ihrer Umwelt zu werden.
Erfolgsmessung und Zukunftsaussichten
TACCEI verwendet ein umfassendes Monitoring- und Evaluierungsrahmenwerk, um die Auswirkungen des Projekts zu bewerten. Durch die Sammlung und Analyse von Daten über Mensch-Wildtier-Interaktionen, Naturschutzhaltungen und die Wirksamkeit der Lebenden Zäune kann TACCEI seine Strategien anpassen, um den größtmöglichen Nutzen für Menschen und Wildtiere zu gewährleisten.
Die Tansania-Initiative für Naturschutz und Gemeinschaftsförderung ist stolz darauf, an vorderster Front zu stehen, wenn es darum geht, ein nachhaltiges Zusammenleben von Mensch und Wildtier im Tarangire-Manyara-Ökosystem zu fördern. Durch dieses Projekt wird nicht nur den unmittelbaren Herausforderungen des Mensch-Wildtier-Konflikts begegnet, sondern auch das Fundament für eine friedlichere und wohlhabendere Zukunft für die Gemeinschaften der Region und ihre vielfältige Tierwelt gelegt.
Für weitere Informationen über TACCEI und seine Projekte besuchen Sie deren Website oder folgen Sie deren Social-Media-Kanälen.